- Wir erklären die Vorteile von Branchen-Benefits und auch, was Arbeitgeber auf gar keinen Fall in Stellenanzeigentexte schreiben sollten.
Leistungsangebot & Benefits: Wie man selbst als KMU mit spannenden, branchenspezifischen Benefits punktet
- 24/04/2023
- Dominic Pollmann
Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen vor der Herausforderung, potenzielle Bewerber von sich zu überzeugen. Denn oft können KMU nicht mit den gleichen Vorteilen aufwarten wie Großunternehmen. Glücklicherweise gibt es viele kreative Möglichkeiten, als KMU attraktiver für Talente zu werden. In diesem Artikel konzentrieren wir uns daher darauf, wie individuelle und branchenspezifische Benefits helfen können, die besten Kandidaten für Ihr Unternehmen zu gewinnen. Flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten, ein familiäres Arbeitsumfeld und die Möglichkeit, schnell Verantwortung zu übernehmen, sind nur einige Beispiele, mit denen KMU punkten können.
- Das kommt gut an: Bieten Sie gezielt Leistungen an, die regional relevant sind: Fitnesdstudiomitgliedschaft, Schwimmbad- & Kinogutschein oder Lebensmittel-Präsentkörbe von regionalen Unternehmen.
Dabei ist zu beachten, dass einige der besonders attraktiven Leistungen tatsächlich auch mit höheren Kosten verbunden sein können. Wir wollen Überzeugungsarbeit leisten, denn die Investition lohnt sich! Zufriedene und motivierte Mitarbeiter sind deutlich produktiver und bleiben länger im Unternehmen. Langfristig kann dies sogar zu Kosteneinsparungen führen, da die Fluktuation und die damit verbundenen Neueinstellungen reduziert werden. Lassen Sie sich von diesem Artikel inspirieren und entdecken Sie, wie Sie Ihr Unternehmen mit maßgeschneiderten Benefits für Bewerber unwiderstehlich machen können – und was Sie auf gar keinen Fall in Ihre Stellenanzeigentexte hineinschreiben sollten.
Diese “Red Flags” sollte man bei Stellenanzeigentexten unbedingt vermeiden

„Red Flags“ sind Anzeichen dafür, dass mit den in Stellenanzeigen angegebenen Leistungen etwas nicht stimmen könnte – oder gar mit der gesamten Kommunikationskultur des Unternehmens. Bewerber achten auf solche Warnsignale, um herauszufinden, ob ein Unternehmen tatsächlich das bietet, was es verspricht. Man sollte daher folgende Angaben und Formulierungen in Stellenanzeigentexten daher unbedingt vermeiden:
- Vage oder unklare Leistungsbeschreibungen: Wenn ein Unternehmen seine Leistungen in vagen oder nichtssagenden Begriffen beschreibt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass diese Leistungen in der Realität weniger attraktiv sind. Achten Sie darauf, dass die angegebenen Vorteile klar, konkret und leicht verständlich sind.
- Übertriebene Versprechungen: Einige Unternehmen neigen dazu, ihre Leistungen aufzublasen, um potenzielle Bewerber anzulocken. Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, schrillen bei vielen Bewerbern die Alarmglocken. Es klingt unlogisch, aber: zu gute Angebote – auch wenn sie wahr sind! – können sogar eher abschreckend wirken.
- Fehlende Informationen über Bedingungen oder Einschränkungen: Einige Leistungen können an Bedingungen oder Einschränkungen geknüpft sein, die in der Stellenanzeige nicht erwähnt werden. Achten Sie darauf, dass alle wichtigen Informationen transparent und offen kommuniziert werden, damit Bewerber keine bösen Überraschungen erleben.
- Inkonsistente Leistungen: Wenn ein Unternehmen in verschiedenen Stellenanzeigen oder auf seiner Karriere-Website unterschiedliche Leistungen auflistet, kann dies auf eine schlechte Organisation oder Kommunikation hindeuten. Achten Sie darauf, dass die angebotenen Leistungen konsistent und kohärent sind.
- Fokus auf rein materielle Benefits: Wenn ein Unternehmen ausschließlich materielle Benefits wie Gehaltserhöhungen oder Boni hervorhebt, kann dies darauf hindeuten, dass andere Aspekte wie Unternehmenskultur oder Work-Life-Balance nicht ausreichend berücksichtigt werden. Achten Sie darauf, dass auch immaterielle Vorteile wie flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten oder ein angenehmes Arbeitsumfeld in den Stellenanzeigen erwähnt werden.
Die Top 10 aus unserer Zusammenarbeit mit unseren Kunden: Die spannendsten & unwiderstehlichsten Benefits

Die folgende Liste ist nicht unbedingt als Leitfaden für das Leistungsangebot kleiner und mittlerer Unternehmen gedacht, sondern soll eher als Inspiration dienen. Wir haben einige der interessantesten Leistungen aufgeschrieben, die wir im Laufe der Zusammenarbeit mit unseren Kunden entdeckt oder erarbeitet haben. Einige dieser Leistungen gehörten vor der Zusammenarbeit mit JobQuantum nicht einmal zum Leistungsangebot der betreffenden Unternehmen. Um das Leistungsangebot aufzupeppen, haben wir deshalb diese Zusatzleistungen gemeinsam mit dem jeweiligen Kunden entwickelt – mit großem Erfolg bei vielen Bewerbern, wie uns das zugekommene Feedback bestätigt. Wer weiß, vielleicht regen diese Ideen auch Ihre Kreativität an?
- Luxusyachten für Mitarbeiter: Ein Yacht-Hersteller, der seinen Mitarbeitern anbietet, die luxuriösen Yachten auch mal selbst privat nutzen zu können.
- Bezahlt im Paradies arbeiten: Unternehmen, die ihren Mitarbeitern zwei Monate im Jahr ermöglichen, weltweit remote zu arbeiten – inklusive bezahlter Flug- und Unterkunftskosten.
- Kinderbetreuung am Arbeitsplatz: Ein Unternehmen, das eine betriebseigene Kita anbietet, um berufstätigen Eltern den Alltag zu erleichtern. Selbstverständlich kostenlos.
Sabbatical-Programm: Die Möglichkeit, alle paar Jahre ein bezahltes Sabbatical zu nehmen, um sich persönlich oder beruflich weiterzuentwickeln. - Mitarbeiter-Aktienprogramm: Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg durch den zusätzlichen Erwerb von Aktienoptionen. Selbstverständlich für jeden einzelnen Mitarbeiter, und nicht nur, wie in vielen Unternehmen üblich, nur für die “mittlere und oberste Führungsriege”.
- Hundefreundliches Büro: Ein Unternehmen, das Mitarbeitern erlaubt, ihre Hunde zur Arbeit mitzubringen und somit ein tierfreundliches Umfeld schafft. Gassi-gehen und Streicheln während der Arbeitszeit selbstverständlich erlaubt.
Fitness- und - Wellness-Angebote: Arbeitgeber, die Fitnessstudio-Mitgliedschaften oder Wellness-Tage subventionieren – oder sogar im Unternehmen selbst Räume für Fitnesszwecke ausstatten.
- Lifelong Learning: Unternehmen, die kontinuierliche Weiterbildungs- und Schulungsmaßnahmen anbieten und fördern. Und wenn der Kongress in Singapur ist, dann wird eben auch das übernommen.
Freiwilligentage: Die Möglichkeit, bezahlte Freistellungstage für ehrenamtliches Engagement zu nutzen – weltweit.
Branchenspezifische Benefit-Vorschläge
Mit den Bedürfnissen und Wünschen potenzieller Bewerber auseinanderzusetzen und ein attraktives Gesamtpaket zu schnüren, ist ungemein wichtig. Mit kreativen, individuellen und branchenspezifischen Benefits können Sie sich von der Konkurrenz abheben und die besten Talente für Ihr Unternehmen gewinnen. Dabei spielt das Wissen um die Besonderheiten Ihrer Branche und die Bedürfnisse Ihrer (Bewerber-) Zielgruppe eine entscheidende Rolle.
Um Ihnen einen Einblick zu geben, wie Sie branchenspezifische Benefits entwickeln können, die potenzielle Bewerber ansprechen, haben wir eine Tabelle zusammengestellt. Diese zeigt, welche besonderen Anreize und Leistungen für verschiedene Branchen und Berufsfelder angeboten werden könnten. Indem Sie diese Anregungen aufgreifen und an Ihr Unternehmen anpassen, können Sie Ihren Bewerbern ein maßgeschneidertes Angebot machen, das ihre spezifischen Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt.
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Auswahl von Branchen mit entsprechenden Vorschlägen für spannende und einzigartige Benefits, die Sie in Betracht ziehen können. Lassen Sie sich inspirieren und überlegen Sie, wie Sie Ihr Leistungsangebot durch die Integration dieser branchenspezifischen Benefits noch attraktiver gestalten können.
Branche | Benefit-Vorschläge |
---|---|
Handwerker | Werkzeug- und Materialrabatte, Weiterbildungsangebote, Firmenfahrzeug zur privaten Nutzung |
Autoverkäufer | Rabatte auf Fahrzeugkauf und -leasing, exklusive Testfahrten neuer Modelle, Teilnahme an Auto-Messen und -Events |
IT-Branche | Zugang zu neuester Technologie, Teilnahme an Fachkonferenzen, individuelle Weiterbildungs- und Zertifizierungsprogramme |
Gastronomie | Mitarbeiterrabatte in Partner-Restaurants, kostenlose Kochkurse, Teilnahme an Food-Festivals und -Events |
Pflegebranche | Entlastungsangebote (z.B. Massagen), kostenlose Fortbildungen, Mentoring-Programme, Teamevents zur Stärkung des Zusammenhalts |
Umwelt- & Energiebranche | Mitarbeiterrabatte für umweltfreundliche Produkte, Teilnahme an Fachmessen, Fortbildungen im Bereich Nachhaltigkeit |
Bildung & Erziehung | Vergünstigungen für Weiterbildungen, Zugang zu Fachliteratur, Teilnahme an pädagogischen Konferenzen und Workshops |
Mode- & Textilindustrie | Rabatte auf Unternehmensprodukte, Teilnahme an Modeschauen und -events, individuelle Stilberatung und Workshops |
Tourismus- & Reisebranche | Mitarbeiterrabatte auf Reisen, Zugang zu exklusiven Reiseangeboten, Teilnahme an Tourismusmessen und -events |
Logistik & Transport | Vergünstigungen auf Transportdienstleistungen, Zugang zu exklusiven Logistiklösungen, Teilnahme an Fachmessen und -events |
Fazit
Der Kampf um die besten Talente in der heutigen Arbeitswelt wird immer intensiver. Unternehmen müssen sich immer kreativer und innovativer präsentieren, um sich von der Masse abzuheben und potenzielle Bewerber von sich zu überzeugen. Doch neben den konkreten Benefits und Best Practices, die in diesem Artikel diskutiert werden, gibt es noch einen weiteren entscheidenden Faktor, der zwischen tollen Benefits und deren sinnvolle Kommunikation in den Stellenanzeigentexten nicht übersehen werden sollte: Die Authentizität des Unternehmens!
Authentizität bedeutet, dass ein Unternehmen nicht nur attraktive Benefits und eine einladende Unternehmenskultur präsentiert, sondern diese auch tatsächlich lebt und umsetzt. Bewerber sind heute besser informiert und vernetzt als je zuvor und nutzen Plattformen wie Glassdoor oder Kununu, um sich über die Erfahrungen anderer Mitarbeiter in einem Unternehmen zu informieren.
- Es reicht nicht mehr aus, in Stellenanzeigen und auf der Unternehmenswebsite ein attraktives Bild zu zeichnen - die Realität muss diesem Bild entsprechen.
Um als Arbeitgeber authentisch zu sein, sollten Unternehmen ehrlich und transparent über ihre Stärken und Schwächen sprechen. Eine offene Kommunikation über die tatsächlichen Arbeitsbedingungen und die Unternehmenskultur schafft Vertrauen und Respekt bei potenziellen Bewerbern. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter einbeziehen und sie zu „Markenbotschaftern“ machen, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, ihre eigenen Erfahrungen und Geschichten zu teilen -zum Beispiel in authentischen, selbstgedrehten Mini-Videos auf dem Facebook- oder Instagram-Kanal des Unternehmens.
Ein weiterer Schlüsselaspekt der Authentizität ist die Nachhaltigkeit der angebotenen Benefits: Arbeitgeber sollten darauf achten, dass ihre Benefits langfristig angelegt sind und nicht nur kurzfristige Anreize schaffen. Dies bedeutet, dass sie in die persönliche und berufliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter investieren, flexible Arbeitsmodelle anbieten, die auch in Zukunft Bestand haben, und sich um das Wohlbefinden ihrer Belegschaft kümmern. Aber eben auch, dass der obligatorische Obstkorb nicht einfach von einer Woche auf die andere „mir nichts, dir nichts“ verschwindet – auch wenn es sicher nur ein sehr kleines Puzzleteil ist, so kann es trotzdem von der Belegschaft überraschend negativ empfunden werden, wenn liebgewonnene kleine Zuwendungen plötzlich nicht mehr gegeben sind.
- Wer schreibt hier?

Dominic Pollmann | Social-Recruiting Experte & Consultant
Dominic ist ein absoluter Spezialist für das Thema Recruiting, besonders durch Online-Marketing. Er ist immer auf der Suche nach den neusten Trends und wirkungsvollsten Methoden, damit unsere Kunden ihre offenen Stellen binnen weniger Wochen besetzt bekommen. Auf dem YouTube Kanal unserer Muttergesellschaft der WebQuantum GmbH publiziert er regelmäßig spannende Inhalte rund um das Thema Social-Recruiting.
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